06.08.2013

Der Blick aus meinem Fenster...

Vor einiger Zeit wurde ich von Adelina, der Autorin von Mädchen Poesie angeschrieben und gefragt, ob ich nicht bei ihrer Blogparade mitmachen möchte. Da ich oft eine Schnarchnase bin und zu dem Zeitpunkt Klausuren vor der Tür standen, ist diese inzwischen leider ohne meinen Beitrag zuende gegangen.
Dennoch möchte ich mir den Spaß nicht nehmen lassen und berichte heute vom Blick aus meinem Fenster.

Zu Beginn soll gesagt sein, dass ich in den vergangenen eineinhalb Jahren bereits vier Umzüge hinter mich gebracht habe. Nach meinem ersten Auszug verließ ich Spandau und zog an den Alexanderplatz.

Spandau ist sehr naturbelassen, den weiten Blick aus meinem damaligen Fenster habe ich jeden Abend sehr genossen.

 
Mit dem Alexanderplatz hatte ich dann zwar eine verdammt gute Lage erwischt, aber die vielen Platten konnten meinen Augen nicht besonders schmeicheln. Aus dem Fenster meines damaligen Mitbewohners konnte man jedoch wunderbar den Platz vor den Einkaufspassagen "Alexa" beobachten. Es war zum Teil besser als jedes Fernsehprogramm.

Ein halbes Jahr später zog ich nach Friedrichshain. Zwar ist die Simon-Dach-Straße laut und ständig in Feierlaune, aber im Hinterhof ließ es sich gut aushalten. Vor unserem damaligen Fenster sahen wir neben der Mülltonnen auf zwei saftig grüne Bäume, die sich dem Sonnenlicht entgegen streckten.
In jeder warmen Sommernacht schliefen wir bei offenem Fenster und hörten die quietschenden Ratten durch den Hof und die Keller huschen. Ich mag keine Ratten, aber die Geräusche gehörten nach kurzer Zeit dazu.

Im Dezember letzten Jahres machten wir dann einen Abstecher in die Stephanstraße in Moabit. Die Wohnung, die wir für sieben Monate bezogen, war groß und die hohen Altbaufenster ließen viel Licht hinein. Vor den Fenstern des fünften Stocks schaukelten die Bäume im Wind, bei Gewitter sahen wir die Blitze besonders gut. Eines Abends legten wir uns vor ein Fenster und beobachteten im Dunkeln den treibenden Sturm.

Seit etwa einem Monat wohnen wir nun in Schöneberg. Dies ist der schönste Bezirk, den ich bis heute näher kennen lernen konnte. Hier ist unsere Tür das Fenster, durch die wir in den Hinterhof eines Altbauhauses schauen.



Ich glaube, ich habe mein heimisches Fenster noch nicht gefunden, freue mich aber umso mehr auf die, die noch vor mir liegen.